Tag: S-Pedelec
Beratung und Testfahrt bei Flyer in Huttwil
Am Freitag 21.8.2020 hatte ich nun einen Termin für Beratung und Testfahrt bei Flyer in Huttwil.
Da Flyer direkt keine eBikes/S-Pedelecs verkauft, habe ich beim Fachhändler ski-velo-center aus meinem Dorf Belp für eine Testfahrt angefragt. Der Zeitpunkt hätte ich nicht schlechter wählen können. Nicht das sie wegen den bald erscheinenden neuen Modellen keine Ausstellungs- und Testmodelle mehr zur Verfügung und zum Testen da hatten, es war auch noch ein neuer Stadtflitzer von Flyer erschienen, welcher noch nicht mal produziert wurde.
Netterweise wurde ich am Telefon dann trotzdem beraten und der Herr hat mir den Upstreet5 (was ich Ihnen vorgeschlagen habe, was ich kaufen wollte) oder das neueste Upstreet6 von Flyer vorgeschlagen. Dies aufgrund der Beschreibung der Strecken die ich so fahre, meines jetzigen Rads und anderer Gegebenheiten. Also habe ich mich direkt bei Flyer für eine Testfahrt des Upstreet6 gemeldet.
Der Termin bei Flyer
Aufgrund meiner Grösse (ich bin 194 cm gross) und des Verwendungszwecks hat der Flyer-Berater und ich dann schnell gemerkt, dass das mit dem Upstreet6 wohl nichts werden wird.
Die Grösse könnte man wohl noch mit einem Trick überwinden (z.B. ein extra-stabiles und langes Sattelrohr). Jedoch der Verwendungszweck… Das Upstreet6 hat einen Nabenmotor. Da der Motor nur bei gewissen Frequenzen optimal arbeitet (und damit auch z.B. vor Überhitzung geschützt ist), muss das ganze Rad eine gewisse Geschwindigkeit haben. Da ich auf welligem Terrain und auch mit Kinderanhänger unterwegs bin, wird der Motor leiden.
Noch eine kleine Randbemerkung dazu: Die Stromer, die man hier viel sieht und eher verachtet werden, da sie mit einer Trittfrequzenz unterwegs sind, die in keinster Weise auf die Geschwindigkeit schliessen lässt, müssen also einen Töffmotor haben und beschleunigen wie ein Auto, da sie bei tieferen Geschwindigkeit sonst den Motor schrotten. Das fand ich schon mal sehr sehr erhellend!
Damit fiel also der Upstreet6 schon mal aus der engeren Auswahl. Nun hatte er noch einen Upstreet3 bereit gestellt, welcher noch für sehr sehr viel grössere Menschen zusammengestellt werden könnte. Dieser hat jedoch ein Lenker welcher mir nicht passt und eine Geometrie, mit welcher man wie die Eigernordwand im Wind steht (wie mein Berater es lustigerweise formulierte 🙂 ). Damit war dieses eBike auch aus dem Rennen.
Was er mir danach zeigte, war eine Offenbarung! Und zwar zeigte mir der Berater danach das Upstreet5 der Version 7.23 HS mit automatischer Schaltung. Die Schaltung wird über die Trittfrequenz geregelt. Man gibt die Trittfrequenz ein und kann dann locker drauflosradeln.
Wie das Rad grundsätzlich aussieht, sieht man auf dem nachfolgenden Bild (es ist nicht dieselbe Version, jedoch ein Upstreet5).
- der Motor
von dem alten Flyer meiner Frau habe ich nicht eine dermassen starke Beschleunigung erwartet. Super! - die automatische Schaltung
einfach genial! Nicht nur wenn es in steigendes Gelände geht, auch wenn man z.B. auf eine Autokolonne trifft und überlicherweise einen Gang sucht, trifft man nie auf Anhieb den richtigen. Die automatische Schaltung jedoch schon, was einen gewaltigen Unterschied bezüglich der Geschwindigkeit ausmacht. - der Komfort
mit der abgestummenen Rahmengeometrie, dem Lenker, dem Sattel und der Federgabel ist das Fahren ausserordentlich ruhig, auch bei hohen Tempi, und stabil. Ersteres bin ich mir vom Rennradfahren eher weniger gewohnt 😉
D.h. ich habe mich genau für diese Rad entschieden auf dieser Testfahrt. Gerne wäre ich noch stundenlang damit rumgefahren. Und der nächste Schritt ist nun die Bestellung.
…weitere Einträge folgen! 🙂
vom sporadischen zum ganzjahres Fahrrad Pendler
Dies ist mein erster Blog-Post zu meinem Ziel, ein ganzjahres Fahrrad Pendler zu werden.
Warum
Der Bundesrat hat am 1. Juli 2020 die durchgehende Maskenpflicht in allen öffentlichen Transportmitteln beschlossen und am 6. Juli 2020 in Kraft gesetzt. Ich habe eine dermassen hohe Abneigung gegen Masken, dass ich sogleich überlegt habe, wie ich an den im Normalfall zwei Tagen pro Woche auf die Arbeit kommen soll (aber auch, wenn ich 4 Tage die Woche pendeln würde). Da gibt es eigentlich nur eine Lösung: Fahrrad fahren.
Nun habe ich also mein 10 Jahre altes Rennvelo bereit gemacht und fahre die ca. 9 km lange Distanz in ca. 20 – 25 Minuten auf die Arbeit und wieder zurück. Zwischen Belp und Kehrsatz lässt es das Gelände leider nicht zu, eine flache Strecke fahren zu können, weshalb ich da eine kleine Steigung zu meistern habe (auch auf dem Rückweg). Im Moment ist es am Morgen ca. 18 – 20 Grad warm und am Abend gegen 30. D.h. ich bin total verschwitzt wenn ich entweder auf der Arbeit oder zu Hause ankomme, wodurch ich immer Waschlappen, T-shirt, Regenhose, Deo, Gel, usw. im Rucksack mitschleppe. Zudem muss ich zugeben, dass das Rennvelo kein Alltagsvelo ist und sich nun aus meiner Erfahrung überhaupt nicht fürs dauerhafte Pendeln eignet. Es ist nicht nur das Schwitzen, welches auch mit der Position auf dem Rad und der dadurch bereits beanspruchten Muskulator zu tun hat. Das Rucksack tragen führt zu einer suboptimalen Position auf dem Rad, wodurch mir der Rücken ab und zu schmerzt, was ich beim Radtraining nie erfahren musste. Zudem ist es auch überhaupt nicht angenehmen, mit Jeans oder normaler kurzer Hose auf einem Rennradsattel zu sitzen. Auch wenn es nur rund 45 Minuten pro Tag sind.
Und hier kommt das eBike ins Spiel! Das eBike, oder S-Pedelec was ich vor allem dann anstreben würde, bietet mehrere Vorteile:
- Gepäckträger und Möglichkeit, Taschen anzubringen um den Rücken frei zu haben
- dies führt auch dazu, das Gewicht von Laptop, Deo, Kleidern, usw. weg vom Rücken zu bringen
- kein kräfteraubendes Radfahren sondern ein genüssliches, wo man auch mal einen Umweg durch eine andere, vielleicht schönere Landschaft machen könnte
- bequeme Sitzposition
- Schnelligkeit: bei den Hauptzielen, Arbeit und Ausgang in Bern, bin ich durchs Band schneller und kann mir die Abfahrtszeiten selbst auswählen
- etwas Sport ist bereits erledigt, wenn ich zu Hause ankomme, wodurch mehr Zeit für die Familie bleibt
- Kinder transportieren ist sehr viel angenehmer, da mit dem Rennvelo dies wirklich kein Vergnügen darstellt. Das Rennrad hat zum einen keinen Seitenständer und zum anderen ist das Rad viel zu leicht, wodurch der Anhänger das Rad während der Fahrt auch zum Ruckeln bringt
Das heisst, es geht im nächsten Blog weiter mit der Auswahl eines geeigneten eBikes, resp. S-Pedelecs 😉