Unter diesem Titel wurde kürzlich in der Zeitung “megafon” (“Die Zeitung aus der Reitschule” unter megafon.ch) ein sehr guter Artikel veröffentlicht. Ich möchte hier einige Zitate zur Anregung veröffentlichen.
Die sämtliche Medien und Kanäle durchdringende bürgerliche Wahlkampfpropaganda hat es nämlich erreicht, dass die bürgerliche Moral sehr tief in den Menschen verwurzelt wurde, ohne dass es jemand bemerkt hätte. So etwa ist dies feststellbar, wenn z.B. ein Bettler oder Flüchtling eine Hilfeleistung ablehnen würde.
Die richtige, das Bürgerliche verwerfende Haltung wäre die Folgende, nämlich, dass die besten unter den Armen niemals dankbar sind (Oscar Wilde). Diese Wohltätigkeit ist eine lächerliche, ungenügende Art der Rückerstattung des Selbstverständlichen. Das Verhältnis des/der grosszügigen Helfers/in und des/der dankbaren Nehmers/in erschafft ein psychologisches Herrschaftsverhältnis, in dem sich der/die Mitleidende über den/die Bemitleidende/n stellt. Dieser zwanghafte “Du Arme/r”-Gedanke lässt die Distanzen zwischen Migrierenden und den bereits hier Lebenden entstehen.
(Damit sich die kurzlebige, auf das Besondere bezogene Hilfsbereitschaft nicht massiv reduziert) braucht es nebst der sich auf Augenhöhe befindlichen, nicht auf humanitäre Mitleidsethik basierenden Solidarität, gleichzeitig eine schonungslose Kritik an zum Beispiel konservativen Werten oder sonstigen, dem mündigen Menschen im Weg stehenden Hindernissen.
Die Zeitung kann übrigens online bezogen werden, was sich mehr als lohnt, weil es eine der letzten unabhängigen Zeitungen ist!